Viel Potenzial - ein neuer Ansatz zur Bündelung von Stückgutverkehren

Im Sommer 2020 beauftragt ein Konsortium aus Berlin und Brandenburg eine Studie zur Geschäftsentwicklung zwischen dem Güterverkehrszentrum Großbeeren und dem nahen urbanen Industrie- und Gewerbegebiet Motzener Straße. Im Sommer 2020 beauftragt ein Konsortium aus Berlin und Brandenburg eine Studie zur Geschäftsentwicklung zwischen dem Güterverkehrszentrum Großbeeren und dem nahen urbanen Industrie- und Gewerbegebiet Motzener Straße. In einem der ersten interkommunalen Projekte der gemeinsamen Landesplanung (GL) werden die LNC LogisticNetwork Consultants GmbH und die LaLog LandLogistik GmbH beauftragt, kommen zu spannenden Ergebnissen und entwickeln zwei zukunftsweisende Konzeptideen.

Per Luftlinie trennen die beiden Standorte nur sechs Kilometer. Doch in der Realität liegen dazwischen eine Landesgrenze, die immer noch die Narben der deutschen Teilung zeigt und eine davon beeinflusste, gewachsene Verkehrsinfrastruktur mit Einschränkungen für den heutigen Wirtschaftsverkehr. Wie können Lieferverkehre zwischen den Standorten GVZ Großbeeren (Brandenburg) und dem Gewerbegebiet Motzener Straße (südliches Berlin) optimiert werden?

Um diese Kernfrage zu beantworten, führen LNC und LaLog erstmalig umfangreiche Befragungen der angesiedelten Unternehmen im südlichsten Berliner Industriegebiet und im erfolgreichsten ostdeutschen Güterverkehrszentrum durch.

Rund 22% der Stückgutverkehre des Industrie- und Gewerbegebiets Motzener Straße werden direkt über das nahe GVZ abgewickelt. Obwohl über 70% der produzierenden Unternehmen angeben, mehrfach täglich beliefert zu werden und Waren zu versenden, sagen mehr als 40% der befragten Betriebe, keine Güter über den Vorzeige-Logistikstandort auf Brandenburger Seite zu empfangen. Einige Unternehmen wissen auch gar nicht genau, wie die Lieferketten praktisch funktionieren.

Ein nur auf den ersten Blick überraschendes Ergebnis, weil für verschiedene beteiligte Logistikdienstleister das Güterverkehrszentrum nur ein HUB in der Region ist. Verkehre über das Gewerbegebiet Motzener Straße haben also möglicherweise einen anderen Start- bzw. Endpunkt, weil die beauftragten Logistikpartner mehrere Standorte betreiben.

Das Projektteam kann aber nachweisen, dass mit täglich über 900 Paletten im Empfang und Versand, die wirtschaftliche Basis für die Errichtung eines Stückgut-HUBs am Standort Großbeeren vorhanden ist. Die Relation bietet entsprechend viel Optimierungspotenzial, das sogar Vorbildfunktion für andere Standorte haben kann.

Als Empfehlung entwickeln LNC und LaLog ein mehrstufiges Umsetzungskonzept für einen "Stückgut-Shuttle" mit ökologisch effektivem Antriebssystem im Kurzstreckenverkehr, das nicht nur Verkehre bündeln und reduzieren kann, sondern gleichzeitig positive Auswirkungen auf Schadstoffmengen und die Akzeptanz bei Anwohnern hat.

Zusätzlich ergibt die Umfrage einen Handlungsbedarf für den Bereich Kurier-, Express- und Paketdienste (KEP). Viele Lieferfahrzeuge im und um das Gewerbegebiet herum verursachen ein hohes Verkehrsaufkommen. Abhilfe kann hier ein Mikro HUB bringen, dass in einer Ausbaustufe nicht nur KEP-Verkehre bündeln und Lieferrouten durch den Einsatz umweltfreundlicher Lastenräder entlastet, sondern gleichermaßen Gewerbetreibenden und Anwohnern zu Gute kommt und sogar weitere Mehrwertleistungen integrieren kann, von denen Unternehmen, ihre Mitarbeiter und Logistikdienstleister gleichermaßen profitieren.

Fazit der Machbarkeitsstudie: Es gibt großes Potenzial, die Beziehung zwischen den beiden Standorten zu entwickeln. Mit den vorliegenden Umsetzungsvorschlägen können die Projektträger den nächsten Schritt wagen. Interesse an und Unterstützung für die Vorhaben ist auch auf Seiten der Wirtschaftsvertreter geweckt.

Bei Rückfragen zum Projekt wenden Sie sich an:
Michael Kuchenbecker
Tel.: +49 30 58 58 4 58- 01
E-Mail: mk@lnc-berlin.de